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DFB kontert Trikot-Kritik mit neuem Video: Kein Deutschlandtrikot? „Doch, ist es“

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DFB kontert Trikot-Kritik mit neuem Video: Kein Deutschlandtrikot? „Doch, ist es“

„Das Trikot will doch keiner haben“, „Das ist kein Deutschlandtrikot“: Nach der offiziellen Vorstellung der neuen Trikots, mit denen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in diesem Sommer bei der Heim-Europameisterschaft auflaufen wird, gibt es viel Kritik in den sozialen Netzwerken. Während das Heim-Jersey klassisch in Weiß gehalten ist, überraschte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Hersteller Adidas mit einem pinken Ausweichtrikot. Ein Farbnovum bei der Nationalelf.

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In den sozialen Medien wird sich seitdem darüber echauffiert – auch teils mit sehr unsachlicher Kritik. Darauf waren der DFB und Adidas offensichtlich vorbereitet, denn am Sonntag konterten sie mit einem Antwortvideo.

„Ein Fashion-Piece? Eher ein Fashion-Statement“

In dem vorproduzierten Video werden mehrere, am Tag des Drehs noch vorempfundene Sprüche, die sich größtenteils bestätigen sollten, eingeblendet. Die Nationalspieler reagieren mit Humor und Ironie. „Das ist kein Trikot für Legenden“, heißt es beispielsweise aus dem Off. Thomas Müller wird eingeblendet: „Ich frag‘ mal eine. Rudi?“, sagt der Bayern-Spieler in Richtung Rudi Völler, Weltmeister von 1990 und aktueller DFB-Sportdirektor, der antwortet: „Also ich finde schon.“ Auf die Kritik, das sei kein Deutschlandtrikot, antwortet Florian Wirtz zum Ende des Videos: „Doch, ist es.“

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Der DFB baute auch eine kleine Spitze gegen die Männer-Auswahl ein. „Ist das ein Frauentrikot?“, wird aus dem Off gefragt, ehe Nationalspielerin Jule Brand in dem Auswärtstrikot in pink-lila Farbtönen und einem rautenförmigen Muster antwortet: „Ich weiß nicht, sieht für mich noch nicht nach acht EM-Titeln aus.“ Den acht EM-Titeln der Frauen-Auswahl stehen bislang drei der Männer-Nationalmannschaft gegenüber.

Wer hat Angst vorm pinken Mann?

Das DFB-Team soll bei der EM im eigenen Land mit lila-pinken Auswärtstrikots auflaufen. Das löst in Teilen der Öffentlichkeit erwartbar Schnappatmung aus – dabei ist dieser Look längst etabliert. Über eine deutsche Sporttraditionsfarbe.

In dem Clip kommt auch das deutsche Topmodel und Designerin Lena Gercke zu Wort. „Was soll das sein? Ein Fashion-Piece?“, lautet ein weiterer Vorwurf aus dem Off. „Piece? Eher ein Fashion-Statement“, kontert Gercke schlagfertig und setzt im pinken Trikot gekleidet zum Posen an.

Das Video wird seit Sonntag in den sozialen Netzwerken viel diskutiert, meist mit positiven Reaktionen.

Neue Trikots werden erstmals bei Testspielen getragen

Der DFB und Adidas hatten die Trikots am vergangenen Donnerstag vorgestellt. Die neuen Jerseys sollen in den ersten Länderspielen des EM-Jahres am 23. März in Frankreich und drei Tage später gegen die Niederlande getragen werden. Das EM-Eröffnungsspiel – Deutschland gegen Schottland – findet am 14. Juni in München statt, das Finale am 14. Juli im Berliner Olympiastadion.

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Der Experte für Social-Media-Marketing, Felix Beilharz, lobt die Kampagne des DFB in den höchsten Tönen. „Richtig gut ist, dass sie schnell und vor allem sehr offensiv und mutig auf die Kritik geantwortet haben. Es wird mit bekannten Gesichtern dagegen gehalten, die sich als männliche Identifikationsfiguren eignen“, sagt er gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Kritisiert wurde unter anderem, dass das pinke Trikot nicht männlich genug sei. „Rudi Völler und die Nationalspieler sind die Männlichkeitssymbole des deutschen Sports. Sie heranzuziehen, war ein schlauer Move. Da kann man nichts mehr entkräften. Wenn Rudi Völler sagt, dass das in Ordnung ist, dann ist das in Ordnung. Das war sehr clever“, führt der Experte aus. Auch das Hochformat für Social Media sei bewusst und schlau gewählt worden. „Das habe ich so vom DFB noch nicht gesehen.“

Felix Beilharz, Experte für Social Media Marketing.

Felix Beilharz, Experte für Social Media Marketing.

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DFB setzt auf Werbeagentur mit Erfolgsgarantie

Hinter der DFB-Kampagne steckt die bekannte Werbeagentur Jung von Matt. „Sie ist eine der größten und bekanntesten Werbeagenturen“, erklärt Beilharz. Jung von Matt entwickelte in Deutschland bereits erfolgreiche und virale Kampagnen unter anderem für den Mietwagenkonzern Sixt sowie die Supermarktkette Edeka („Super Geil“ mit Friedrich Liechtenstein). „Wenn die etwas machen, kann man erwarten, dass es gut wird“, so der Social-Media-Kenner.

Dass Videos vorproduziert werden, wie der am Sonntag veröffentlichte Clip des DFB, gehöre laut Beilharz zu einer guten Kampagne dazu: „Bei einer guten Kampagne wird vorab überlegt, was es an Gegenwind geben könnte, damit man dafür schon etwas parat hat. Dann kann man gut und schnell auf die entsprechenden Reaktionen reagieren.“ Auch das sei vorbildhaft umgesetzt worden.

Ob durch eine einzelne Kampagne das Image des DFB und der deutschen Nationalmannschaft nachhaltig aufpoliert werden kann, lasse sich nur schwer vorhersagen, sagt der Experte. Wirkung zeige sie aber schon jetzt. „Es gibt immer Leute, die man nicht erreichen kann, weil sie in ihrer Meinung so gefestigt sind. Aber ich habe einige Reaktionen von Leuten gesehen, die dem kritisch gegenüber gestanden haben, und die Reaktion des DFB gut fanden und sogar gelobt haben. Es ist sehr sinnvoll, diese Machart beizubehalten“, erklärt Beilharz.

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Ex-Manager Bierhoff: Kommerzielle Gründe für pinkfarbenes Trikot

Für Oliver Bierhoff, ehemaliger DFB-Geschäftsführer, ist die provokante Farbwahl beim pinken EM-Trikot ausschließlich durch ökonomische Argumente begründet. Im Vordergrund stehe „ein kommerzieller Gedanke“, nämlich, „die Trikots zu verkaufen“, sagte er bei Welt TV. Er selbst habe die Entwürfe des bunten Jerseys für die Heim-EM schon im Planungszustand gesehen. Ausrüster Adidas wolle mit dem Trikot „den Nerv der Kids“ treffen. Dass ein „60-Jähriger das Trikot gerne trägt, kann ich mir schwer vorstellen“, sagte Bierhoff. Er selbst fände das Trikot aber mutig und gut, versicherte der 55-Jährige.

Bierhoff verteidigte die DFB-Strategie und erinnerte an das Zweit-Trikot bei der WM 2014, das mit seinen rot-schwarzen Querstreifen an den Top-Club Flamengo im Gastgeberland Brasilien erinnert hatte – auch damals eine noch von ihm mitverantwortete Marketing-Idee.

Mit Agenturmaterial

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