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EM 2024: YouTuber als Fake-Maskottchen in Allianz-Arena – mit Folgen
Berlin. Die EM hat begonnen und Deutschland ist im Fußballfieber. Doch was passiert abseits des Sports? Spannende News und lustige Geschichten.
Deutschland ist im EM-Fieber. Selbst, wer kein Interesse an Fußball hat, kann der Euphorie kaum entgehen. Gefühlt dreht sich im Land alles darum, wie das Runde am besten ins Eckige kommt – Millionen Freizeit-Bundestrainer haben dazu eine Meinung. Doch auch abseits des Sports passiert rund um die Europameisterschaft der Männer einiges: Es gibt kulturelle Angebote, große Fan-Zonen und allerlei lustige, kuriose oder ergreifende Geschichte. In unserem EM-Blog berichten wir über alles, was nicht auf dem Rasen passiert.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 17. Juni: YouTuber als Fake-Maskottchen in Allianz-Arena
17.28 Uhr: Den Traum vom Profi-Fußball verfolgt Marvin Wildhage bereits seit einigen Jahren, mit stetig wachsendem Erfolg. Doch der YouTube-Star näherte sich einem Platz in den größten Stadien nicht durch Talent am Ball, sondern durch geschickte Trickserei. Bei Hannover 96, Hertha BSC und Werder Bremen stand er bereits in gefälschter Trainingsmontur für einige Minuten mit auf dem Trainingsplatz, bevor er enttarnt wurde. Mit diesen Erfahrungen sah der 27-Jährige sich offenbar bereit für sein Nationalmannschaftsdebüt und schaffte es vor wenigen Wochen auch beim öffentlichen Training des DFB bis auf den Rasen.
Nun wollte es der Influencer auch zum EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland schaffen. Diesmal allerdings nicht verkleidet als Spieler, sondern als EM-Maskottchen Albärt. Offenbar mit Erfolg, wie er in seinem neusten Video enthüllt. Darin zeigt Wildhage Schritt für Schritt, wie er es schaffte während der EM-Eröffnungszeremonie vor aller Augen den Rasen der Allianz-Arena zu betreten – und offenbart damit auch Lücken im UEFA-Sicherheitskonzept. Denn die eigentlich notwendigen Zugangsausweise fertigte der YouTuber mithilfe von Instagram-Fotos und Bildbearbeitungsprogrammen einfach selbst. Das gefälschte Maskottchenkostüm bestellte Wildhage nach eigenen Angaben aus China. Angeblicher Kostenpunkt: 3200 Euro.
Zusätzlich besorgte Wildhage sich Informationen über einen Mitarbeiter, den er als Helfer bei der Eröffnungsfeier einschleuste. Und tatsächlich drangen der 27-Jährige und ein weiterer Helfer vorbei an allen Ordnern in den geschützten Bereich vor. Zwar fielen die gefälschten Ausweise bei der Kontrolle auf, ein Parkausweis – natürlich ebenfalls gefälscht – zerstreute die Bedenken der Sicherheitskräfte aber. Damit gelang Wildhage tatsächlich sein bisher größter Coup. Im Fake-Kostüm hüpfte der Influencer am Seitenrand herum und ließ sich auch mit Ex-Nationalspieler Mario Gomez fotografieren.
Bei der Eröffnungszeremonie wagte Wildhage sich sogar bis auf den Rasen vor. Doch schließlich enttarnte eine UEFA-Angestellte das Fake-Maskottchen und ließ ihn in die Gefangenensammelstelle der Polizei überführen. Nach Wildhagens Angabe wurden er und sein Kollege für einige Stunden in eine Zelle gebracht. Bei der Entlassung folgte laut Wildhage ein deutschlandweites Stadionverbot während der EM.
Menschen strömen zur EM in die Innenstädte
16.12 Uhr: Die Fußball-EM beschert den deutschen Innenstädten viel Zulauf. Vor allem in den Spielorten lagen die Besucherzahlen am Wochenende deutlich höher als üblich. Das geht aus Zahlen hervor, die das Kölner Handelsforschungsinstitut IFH und der Dienstleister Hystreet am Montag veröffentlicht haben. In den Innenstädten der austragenden Städte waren von Freitag bis Sonntag demnach knapp eine halbe Million Menschen mehr unterwegs.
„Belebung mit Events sind also ein Schlüssel für belebte Innenstädte“, sagte der Geschäftsführer des IFH Köln, Boris Hedde. Das Wochenende zeige, wie viel wirtschaftliche Strahlkraft in der Fußball-EM liege. „Public Viewing zieht – wie wir sehen – trotz verhaltenem Wetter Menschen in die Stadt.“
Innenministerium nach Start der Fußball-EM zufrieden
13.18 Uhr: Das Bundesinnenministerium ist insgesamt zufrieden mit dem Start der Fußball-EM. Die erste Bilanz sei positiv, „die Sicherheitsmaßnahmen greifen“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin. Natürlich habe es Vorfälle wie in Gelsenkirchen gegeben, auch mit Hooligans.
Die Polizei habe die Lage dort aber schnell bewältigt, auch weil sie gut vorbereitet gewesen sei. Am Sonntagnachmittag war es in der Innenstadt der nordrhein-westfälischen Stadt zu einer Auseinandersetzung zwischen serbischen und englischen Fußballfans gekommen.
Dass die Europameisterschaft mit etwa zwölf Millionen Gästen eine „große Sicherheitsherausforderung“ sein würde, sei schon vor dem Eröffnungsspiel am Freitag klar gewesen, sagte der Sprecher. Er verwies darauf, dass zusätzlich zu den Polizeibeamten der Länder täglich 22.000 Bundespolizisten für die EM im Einsatz seien.
fmg mit dpa/afp/kna/epd